Wenn ich Gott wäre, dann gäbe es keine Gewalt, kein Leid, keinen Tod. Auch kein Corona. Ich würde ganz einfach reinen Tisch machen und mal so richtig aufräumen auf der Erde. Das kann doch nicht so schwer sein.
Gott aber verhindert nicht einmal den Tod seines eigenen Sohnes.
Aufräumen? Das war auch das Ziel bei der Geschichte von Noahs Arche. Die große Flut vernichtete alles Leben außerhalb des rettenden Schiffs. Aber das Experiment ging schief. Am Ende gab es doch wieder Gewalt, Leid und Tod. Und Gott lebte damit, weil es diese Welt nicht anders gibt.
Doch die Sehnsucht bleibt. Die Sehnsucht nach dem großen Aufräumen Gottes. Die Sehnsucht nach Gewaltlosigkeit, Leidlosigkeit, Leben.
Aber Gewalt wird eben nicht mit Gewalt besiegt. Das scheint auch für Gott zu gelten. Und so vernichtete er nicht einmal bei seinem eigenen Sohn die Täter. Er versucht es stattdessen mit Liebe und Hingabe. Wie schwach! Aber doch wohl der einzige Weg. Wie stark!
Ob dieses Experiment zum Erfolg führt, muss sich zeigen. Ostern jedenfalls verspricht Gutes, denn das Leben hat gesiegt. Zumindest bei Jesus.