Es wird in diesen Monaten so viel geredet. Von allen Seiten gibt es Ratschläge, wie wir uns in dieser Pandemie zu verhalten haben. Da sind durchaus auch widersprüchliche Meinungen zu hören. Und ich denke jetzt nicht an die abstrusen Ausflüsse der Querdenker-Bewegung. Auch ernstzunehmende Wissenschaftler haben unterschiedliche Herangehensweisen an den Schutz der Menschen. Und Politiker schreiben sich auf die Fahnen, das Weihnachtsfest zu retten. Sie alle machen Empfehlungen und treffen Entscheidungen nach dem besten Stand ihrer Erkenntnisse. Das sind schmerzhafte Einschnitte für Unternehmen und Kultureinrichtungen, für Familien und im Freundeskreis. Doch wie notwendig diese zum Teil unpopulären Maßnahmen sind, erkennen wir bei einem ungeschönten Blick in die Krankenhäuser und in die Augen des Pflegepersonals.
Und jetzt steht dieses ganz andere Weihnachten vor der Tür. Und noch nicht einmal Gottesdienste werden in der evangelischen Kirche unserer Kommune gefeiert. Eine Entscheidung, die den Verantwortlichen nicht leichtgefallen ist und nicht bei allen Gemeindegliedern auf Gegenliebe stößt. Vielleicht hilft uns ein Wort aus dem Buch des Propheten Micha, uns in der momentanen Situation und zukünftig so zu verhalten, dass wir einander religiös, gesellschaftlich, kulturell und wirtschaftlich wieder unbeschwert begegnen können:
Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. (Micha 6,8)
Dieser Satz ist so einfach und klar: Übe Liebe. Schau auf das, was dem Anderen gut tut. Und wenn die Andere das auch tut, dann gehen wir miteinander durch eine zwar schwere Zeit, aber helfen einander, sie durchzustehen.
Es wird Weihnachten: das Fest der Liebe – wie es oft genannt wird. Dieses Weihnachtsfest bietet uns die Gelegenheit, diese Liebe zu leben, indem wir unsere Liebe zum Schutze der Anderen üben. Darauf liegt der Segen unseres Gottes.
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Übergang in das Jahr 2021. Wie es sich entwickeln wird, liegt vor allem an unserem Liebe-Üben.